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Eifeler Mühlsteinrevier auf dem Weg zum Weltkulturerbe: Erste Hürde genommen

BUZ: v.l.n.r.: Ortsbürgermeister Thomas Braunstein, Kottenheim; Beigeordneter Martin Winninger, Ettringen; Oberbürgermeister Wolfgang Treis, Mayen; Bürgermeister Jörg Lempertz, Verbandsgemeinde Mendig; Bürgermeister Alfred Schomisch, Verbandsgemeinde Vordereifel; Stadtbürgermeister Hans-Peter Ammel, Mendig und Ortsbürgermeister Werner Spitzley, Ettringen

Die Arbeitsgemeinschaft „Welterbe Eifeler Mühlsteinrevier“, bestehend aus den Städten Mayen und Mendig, den Verbandsgemeinden Vordereifel und Mendig sowie den Ortsgemeinden Ettringen und Kottenheim hat eine positive Nachricht erreicht: Die Beantragung des Projektes zur Aufnahme auf die sogenannte Tentativliste kann nun erfolgen.

Hierbei handelt es sich um die nationale Vorschlagsliste von Kultur- und Naturdenkmälern der Welterbekonvention, die jeweils die Objekte enthält, die der Staat dem Welterbekomitee zur Aufnahme in die UNESCO-Liste des Welterbes vorzuschlagen beabsichtigt. Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt Richtung Weltkulturerbe gemacht.

Das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur hat einen der renommiertesten deutschen Fachleute für Industriearchäologie und Technikgeschichte, Prof. Dr. phil.habil. Helmuth Albrecht von der TU Freiberg mit einer Evaluation der möglichen Chancen einer Bewerbung des „Eifeler Mühlsteinreviers“ beauftragt. Herausgekommen ist ein 80-seitiges Gutachten, das Frau Dr. Andrea Stockhammer vom Sekretariat für das Welterbe Rheinland-Pfalz an die Arbeitsgemeinschaft geben konnte.

„Der Antrag zur Aufnahme auf die Tentativliste ist ein bedeutender Meilenstein dieser hervorragenden, interkommunalen Zusammenarbeit. Ohne das große Engagement unserer Partner in der Arbeitsgemeinschaft wäre dies nicht möglich gewesen“, bringt Oberbürgermeister Treis stellvertretend für die Gemeinschaft zum Ausdruck. Sein Dank galt insbesondere Herrn Prof. Albrecht und dessen Mitarbeiterin Friederike Hansell M.A. für die Erstellung des Gutachtens und der Unterstützung im Verfahren durch Frau Dr. Stockhammer.

Auch wenn das Eifeler Mühlsteinrevier gute Chancen auf die Anerkennung hat, so sind noch einige Aufgaben vor der Antragstellung zu erledigen und einige Weichen zu stellen.

Über einen Zeitraum von 7.000 Jahren − von der Jungsteinzeit bis ins 20. Jahrhundert − wurden in dem nun als „Eifeler Mühlsteinrevier“ bekannten Gebiet auf den Lavaströmen des quartären Vulkanismus Mühlsteine hergestellt. Aufgrund seiner überlebenswichtigen Bedeutung für die Nahrungsproduktion wurde der Mühlstein zu einem unverzichtbaren Teil im Alltag des Menschen und damit zu einem zentralen Kulturgut.

Die außergewöhnliche, internationale kulturhistorische Bedeutung des Eifeler Mühlsteinreviers setzt sich zusammen aus dem ideellen Wert – der Bedeutung für das Dasein und die Kulturentwicklung des Menschen – und dem materiellen Erbe der Steinbrüche und Keller als zugängiges Denkmal des soziokulturellen Wandels.

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